Lotto Glücksbringer: zwischen Aberglaube und Wissenschaft
Amulette, Talismane, Glückspennys – vieles davon finden wir tief versteckt in deutschen Hosentaschen. Immer bereit, um uns in den richtigen Momenten Glück zu bringen. Alles Unfug?
Glück und Unglück
Hast du Angst vor pechschwarzen Katzen? Was, wenn dir eine am Freitag den 13. begegnet und dann auch noch unter einer Leiter? Am besten schnell mit Hufeisen werfen und den Kamin verstopfen, damit der Schornsteinfeger kommen muss. Alles Unfug? Selbst die Lufthansa verzichtet auf die 13. Reihe in ihren Flugzeugen, unser Bundestrainer Joachim Löw setzt alles auf seinen blauen Glücks-Pulli und fast jeder von uns hat eine Glückszahl, die er bei seiner Lieblingslotterie jede Mal aufs Neue tippt.
Glücksbringer in Europa
Positive und glücksbringende Gegenstände, Rituale oder Zahlen können individuell sehr verschieden sein. Manche tragen Erinnerungsstücke aus der Kindheit in schwierigen Prüfungen bei sich, andere achten vor dem Bewerbungsgespräch darauf, mit dem richtigen Fuß das Haus zu verlassen oder tippen beim Lotto spielen das Geburtsdatum eines treuen Freundes. Es gibt aber auch Glücksbringer, die bei vielen beliebt sind. So steht beispielsweise das vierblättrige Kleeblatt aufgrund seiner Seltenheit für Glück und das Schwein wurde durch seine Fruchtbarkeit und Stärke zum Glücksschwein. Auch sind wir uns einig, dass Daumen drücken zu Erfolg verhilft und verehren die Zahl 7. Das liegt übrigens daran, dass diese Zahl in vielen religiösen Geschichten vorkommt.
Glücksbringer weltweit
Ganz anders ist es in Asien, dort ist die 7 eine Unglückszahl und wird im Glücksspiel nur selten benutzt. Auch setzten die Asiaten statt aufs Schwein auf die Katze, und zwar eine winkende, namens Maneki Neko. Sie bringt Glück und Wohlstand. In Indien schmücken sich die Pforten mit den farbenfrohen Lucky Feet der hinduistischen Glücksgöttin Lakshmi, sie stehen für Schönheit und Harmonie. Statt auf Füße vertraut man im islamischen Nordafrika auf ein anderes Körperteil: auf Hände. Vor allem auf Fatimas Hand, weil sie vor bösen Blicken schützt.
Aberglaube und Wissenschaft
Alles Unfug? Falsch gedacht. Die Wissenschaft bestätigte inzwischen in verschiedenen Studien, dass Aberglaube hilft. Das Amulett, der Talisman, der Glückstag – egal was, es gibt Halt, Zuversicht und Kraft. Und damit klappt sowieso immer alles besser. Es ist übrigens die rechte Hälfte unseres Gehirns, in der unser Glücksgefühl und unser Aberglaube wohnen und die auch Intuitives und Gefühlsbetontes steuert. Die linke Hälfte hingegen steuert Rationales und Logisches. Und da wir – zum Glück – immer beide haben, sitzt in jedem von uns ein Stückchen Aberglaube – warum ihn also nicht für uns nutzen?